Die Wagengruppe Treibstoff hat in der Nacht auf den 1.Mai das leerstehende Grundstück hinter der Trabrennbahn in der Krieau besetzt und fordert damit endlich eine Lösung für einen Wagenplatz Treibstoff in Wien. Der Vertrag mit der WSE (Wiener Standortentwicklung) auf dem letzten Wagenplatz in Neu Marx ist mit Ende April ausgelaufen. Während der letzten sechs Monate wurden unzählige Gespräche mit Bezirksvorsteher_innen und Stadtpolitiker_innen geführt, die aber ergebnislos blieben. Daher stehen wir wieder mal auf der Straße.
Das Grundstück in der Krieau wurde zum sechsten Mal innerhalb der letzten vier Jahre besetzt. Im Mai 2012 wurden wir schon einmal grundlos von hier vertrieben. Damals haben sowohl wir, als auch Vertreter_innen der Stadt, festgestellt: Die Krieau bietet ideale Voraussetzungen für einen selbstverwalteten Wagenplatz. Während der letzten fünf Besetzungen haben wir mehrere Argumente formuliert, die für diesen Platz sprechen:
– keine Interessenskonflikte mit Anrainer_innen – die Krieau eignet sich aufgrund ihrer Lage perfekt für die Realisierung alternativer Lebensformen auf Rädern
– soziales und kulturelles Leben in einem vormals “toten Eck” des 2. Bezirks
– während von den Beteiligten intensiv nach einem Ausweichplatz gesucht wird, ist er hier in der Krieau schon vorhanden
– ein leerstehendes Gelände kann somit zweckdienlich und gesellschaftlich sinnvoll genutzt werden
– die Nutzung des Geländes kann nach einer Legalisierung, dem Konzept des Wagenplatzes entsprechend, ausgebaut und damit nicht nur für die Bewohner_innen, sondern auch für Besucher_innen, Interessierte und den Bezirk zukunftsorientiert erweitert werden
Nachdem dieses Grundstück innerhalb der letzten vier Jahre mehrmals von der Wagengruppe Treibstoff besetzt wurde, wieder verlassen werden musste und nun immer noch leersteht, ist vollkommen klar, dass der politische Wille fehlt um alternatives, nicht profitorientiertes Leben zu ermöglichen.
Faktum ist, dass wir nicht einfach aus dem Stadtleben verschwinden werden! Wir fordern, unsere Existenz endlich zu akzeptieren, genauso wie die von Geflüchteten und anderen ausgegrenzten gesellschaftlichen Gruppen.